8. Dezember 2023

Digitalisierung der Einsatzkräfte – so modern arbeiten Polizei und Feuerwehr

Taucht das Thema Digitalisierung in den Medien auf, gehen die Gedanken zu großen IT-Unternehmen und der E-Commerce-Branche. Dabei geraten andere Sektoren in Vergessenheit.

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Digitalisierung bei der Feuerwehr ©unsplash.com

Ein gutes Beispiel ist die Digitalisierung von Spielotheken, die sich seit 2021 immer stärker vollzieht. Das virtuelle Casino spült jährlich enorme Einnahmen in die Staatskasse und hat als Underdog gezeigt, wie schnell die Wandlung von analog zu digital funktioniert. Vergessen werden oft auch Einsatzkräfte, die für das tägliche Wohlergehen der Bürger verantwortlich sind. In den letzten Jahren hat die Digitalisierung in diesem Bereich vieles verändert, wie die nachfolgende Zusammenfassung zeigt.

Digitale Polizei – mehr Effizienz für Einsatzkräfte

Polizeiarbeit besteht nicht nur aus Streifendiensten, sondern hauptsächlich aus Ermittlungen. Die Digitalstrategie Deutschlands hat gezeigt, wie wertvoll die Förderung einer digitalen Polizei ist. Alteingesessene Beamten haben viele Stunden vor staubigen Akten verbracht und sind Informationen telefonisch nachgelaufen. Mit dem Ausbau einer sicheren Internet-Infrastruktur sind solche Arbeiten überflüssig. Stattdessen können sich verschiedene Reviere über die Cloud miteinander vernetzen und Informationen digital bereitstellen.

Ein bundesweit einheitliches IT-System sorgt dafür, dass nicht mehr nur regional, sondern übergreifend ermittelt wird. Künftig wird auch das Thema künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle spielen. Ermittlungsarbeiten bestehen oft daraus, Informationen längst vergangener Zeiten zu prüfen und nach Indizien zu suchen. Eine darauf trainierte KI könnte in der Lage sein, aus Berichten der Vergangenheit Muster identifizieren. Manche Verbrechen zeichnen sich durch sehr spezielle Verhaltensmuster des Täters aus. Frühere Fälle könnten hier als Referenz genutzt werden, um die Ermittlungen zu erleichtern oder Doppeltäter zu identifizieren. Die große Flut an Daten lässt sich von Menschen selbst kaum bearbeiten. Der Einsatz von KI ist also nur eine Frage der Zeit und trägt maßgeblich zum Fortschritt der modernen Polizei bei.

Bis 2025 ist geplant, dass sämtliche Polizeireviere Deutschlands ein gemeinsames Netzwerk nutzen. Zentrale Sachbearbeitung und für alle verfügbare Strukturen und Anwendungen erleichtern nicht nur die Arbeit, sondern steigern nebenbei die Effizienz.

Digitalfunk für Feuerwehr und Polizei – klare Sprachqualität für Einsatzkräfte

Über viele Jahrzehnte kommunizierten Einsatzkräfte über analoge Funknetze und Signale. Nicht nur die begrenzte Kapazität und damit reduzierte Anzahl von Kommunikationskanälen behinderten bei der Arbeit. Mit der Einführung des digitalen Funknetzes hat sich die Kommunikation bei Polizei und Feuerwehr deutlich verbessert. Die Entwicklung begann im Jahr 2007, bis zur Einführung vergingen einige Jahre.

Die Vorteile machen sich vor allem während aktiver Einsätze bemerkbar. Über digitale Netze lässt sich Sprache klar und deutlich übertragen, was vor allem in schwierigen Einsatzsituationen von großer Bedeutung ist. Dank Verschlüsselungstechniken ist es außerdem möglich, das Abhören der Kommunikation zu verhindern und damit Einsätze zu schützen. Verbrecher nutzten die Schwachstellen von analogen Netzen in der Vergangenheit dafür aus, sich unbefugt Zugang zum Netz zu verschaffen. Folglich konnte die Kommunikation zwischen einzelnen Funkstationen, aber auch zwischen Zentrale und Einsatzwagen belauscht werden.

Die Anzahl der möglichen Parallelverbindungen ist durch das digitale Funknetzwerk ebenfalls gestiegen. Da sich die vorhandenen Frequenzen optimal ausnutzen lassen, können parallel voneinander Daten übertragen und Gespräche geführt werden. Datenübertragungen waren im analogen Funknetz überhaupt nicht möglich, die modernen Polizeien und Feuerwehren profitieren davon im Einsatz deutlich.

Digitale Einsatzplanung bei der Feuerwehr – lebensrettende Maßnahmen

Wie schlecht es um die Digitalisierung der Einsatzkräfte stand, zeigte sich 2021 bei der Flutkatastrophe in Deutschland. Ausgefallene Sirenen, schlechte IT und reduzierte Austauschmöglichkeiten wurden zur Belastung für die Einsatzkräfte. Um den Katastrophenschutz im Land zu optimieren, war es unverzichtbar, stärker auf die Digitalisierung der Feuerwehr zu setzen. Ein zentrales Thema war und ist die Vernetzung zwischen verschiedenen Einsatzkräften. Wenn mehrere Löschtrupps im Einsatz sind, müssen sich diese ständig und überall miteinander austauschen können. Für Zentralen ist es von Bedeutung, wenn sie an einem Knotenpunkt eine Live-Übersicht sämtlicher Einsatzkräfte und Fahrzeuge verfügbar haben. Das erleichtert die Koordination und gibt Einblick in die aktuelle Situation auf der Straße.

Um den Schutz der Feuerwehrleute zu gewährleisten, ist es essenziell, das Ausmaß einer Katastrophe so schnell wie möglich zu erkennen. Hierfür wird auf Roboter und Drohnen gesetzt, die große Gebiete innerhalb kürzester Zeit gefahrlos analysieren können. Die Weitergabe der erstellten Bilder erfolgt in Echtzeit, sodass die Einsatzkräfte das weitere Vorgehen planen können. Hier könnte KI künftig eine entscheidende Rolle spielen, da die intelligenten Systeme Daten in Echtzeit auswerten und nur relevante Informationen herausfiltern können.

Drohnen sind auch dann eine Hilfe, wenn das Mobilfunknetz im Fall einer Großkatastrophe ausfällt. Die Fluggeräte können gefahrlos ins Gebiet vordringen und Informationen übertragen. Roboter wiederum gelangen an Orte, wo Feuerwehrleute nicht mehr ohne Gefahr aktiv werden können. Vor allem bei Unfällen mit Chemikalien, großflächigen Waldbränden oder Gebieten mit Minengefahr ist diese technische Unterstützung unverzichtbar. Immer mehr Unternehmen haben sich auf die Entwicklung technischer und digitaler Hilfsmittel für Feuerwehr und Polizei fokussiert, sodass in den nächsten Jahren mit erheblichen Veränderungen zu rechnen ist.

Schutzkleidung zur Gefahrenreduktion – Arbeit mit Sensorik

Für Feuerwehrleute bedeuten viele Einsätze Lebensgefahr, da sie die Umgebungsbedingungen nicht richtig einschätzen können. Spezialkleidung ist mit Sensoren ausgestattet und wurde speziell für Katastropheneinsätze konzipiert. Über das System dieser Bekleidungselemente werden Vitalparameter der Einsatzkraft an die Zentrale übermittelt. Kommt es zu Auffälligkeiten, kann die Einsatzleitung direkt Hilfe schicken und Kollegen aus gefährlichen Situationen befreien.

Geplant sind für die Zukunft Schutzanzüge, die darüber hinaus bei Verständigung und Navigation vor Ort helfen können. An der Technischen und Wirtschaftlichen Hochschule Dresden wird gerade an der Entwicklung von Helmen gearbeitet, die Feuerwehrleute intuitiv vor Gefahren waren. Sensoren messen Sauerstoffvorrat und Temperatur in der Umgebung und warnen via Vibrationsalarm automatisch, wenn eine akute Gefahr für Leib und Leben besteht. Über Telemetrie-Systeme werden die Daten extern an die Einsatzleitung übertragen, sodass diese im Ernstfall eingreifen kann.

Fazit: Digitalisierung in Deutschland ist schwach – der Katastrophenschutz braucht eine Weiterentwicklung

Die Fortschritte der letzten Jahre sind spürbar und haben Feuerwehr- und Polizeidienst verändert. Stand 2023 gibt es aber nach wie vor Schwachstellen, die sich Katastrophenschützer nicht leisten können. Polizisten, aber auch Feuerwehrleute arbeiten oft unter schwersten Bedingungen und sind permanenter Gefahr ausgesetzt. Die Digitalisierung hat das Potenzial, zumindest Teile dieser Gefahren zu reduzieren. Effiziente Kommunikation, bestmöglicher Schutz und zentrale Datenbanken werden in der Zukunft dazu beitragen, die Arbeit dieser wertvollen Kräfte zu erleichtern. Sicherlich wird auch KI von Bedeutung sein, bis zur Entwicklung entsprechender Systeme kann aber noch Zeit vergehen.

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